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Meer des silbernen Lichts

By: Material type: TextTextLanguage: German Series: . Otherland | . 4. BandPublication details: Stuttgart Klett-Cotta 2002Description: 1069 SISBN:
  • 3608934243
Subject(s): Summary: Die Zeit wird knapp - schon hat die Gralsbruderschaft die Vorbereitungen abgeschlossen, bald wird das Netzwerk stehen, und dann wird es kein Entkommen mehr geben. Da sehen sich Renie, !Xabbu und die anderen Freunde einer noch schlimmeren Gefahr gegenüber: Dread, der durchgeknallte Killer des größenwahnsinnigen Jongleur setzt zu seinem letzten Coup an: Er wird die Kontrolle an sich bringen, er wird sein Werk der diabolischen Zerstörung beenden. Und dann gibt es vielleicht keine reale Welt mehr, in die die Freunde zurückkehren können. Bestsellerautor Tad Williams schließt mit diesem letzten Band seine grandiose Fantasy-Geschichte über eine Welt ab, die in nicht allzu weiter Zukunft unsere eigene sein könnte. Alle Hoffnung liegt in dem mysteriösen "Anderen". Im November 2004 hat Tad Williams für "Otherland" den Corine-Future Preis erhalten. Endlich! Der heißersehnte vierte und letzte Band von Otherland! Die Zeit wird knapp - schon hat die Gralsbruderschaft die Vorbereitungen abgeschlossen, bald wird das Netzwerk stehen, und dann wird es kein Entkommen mehr geben. Da sehen sich Renie, !Xabbu und die anderen Freunde einer noch schlimmeren Gefahr gegenüber: Dread, der durchgeknallte Killer des größenwahnsinnigen Jongleur setzt zu seinem letzten Coup an: Er wird die Kontrolle an sich bringen, er wird sein Werk der diabolischen Zerstörung beenden. Und dann gibt es vielleicht keine reale Welt mehr, in die die Freunde zurückkehren können. Kapitel 6 - Selbstgespräche mit Apparaten Teil 1 NETFEED/NACHRICHTEN: Erneuter tödlicher Rocketboard-Unfall erregt die Gemüter (Bild: Jugendliche auf ihren Brettern in der Skate Sphere im Londoner Clissold Park) Off-Stimme: In Großbritannien reißt die Serie tragischer Unglücksfälle durch Rocketboard-Fahrer nicht ab. Nach dem jüngsten Vorfall wird im Parlament über ein Verbot dieser "gefährlichen Irrsinnsdinger" nachgedacht, wie ein Abgeordneter die Bretter nannte. Die meisten Boarder jedoch sind da ganz anderer Meinung. (Bild: Aloysius Kenneally, 16 Jahre, vor der Bored!-Filiale in Stoke Newington) Kenneally: "Voll daneben ist das. Die meisten, wo abschrotten, sind so vierzigjährige Bürogreise. Wollen am Wochenende mal die Sau rauslassen, bong? Abfetzen, 'ne Oma cräshen, in 'ne Aerobusschraube reinzacken. Hackt nicht auf uns rum, wenn so'n alter Knacker, dem das Fahren verboten gehört, 'nen Mikro wegbrettert ..." Es war wie ein Horrorfilm, nur schlimmer, denn es passierte wirklich. Winzige Menschlein standen angstschlotternd vor einem gräßlichen Monster, einer Geißelspinne, wie Kunohara das skorpionähnliche Ding genannt hatte. Paul sah, daß Martine und ihre geschrumpften Gefährten sich tief in die Falten an der Unterseite eines großen Blattes duckten, das von den bombenartigen Treffern der Regentropfen geschüttelt wurde. Er streckte die Hand aus, aber es war nur ein Bildfenster - er konnte nichts zu ihrer Hilfe tun. Die Geißelspinne kam einen Schritt näher, wobei ihr Rumpf zwischen ihren entsetzlich langen Gliederbeinen hing wie in einer Wiege. Ein schlanker Fühler, der wie eine versteifte Kutscherpeitsche aussah, schob sich langsam, fast zärtlich auf sie zu. "Du hast doch diese Mutanten vernichtet", schrie Paul. "Warum kannst du meine Freunde nicht retten?" "Die Mutanten gehörten nicht hierher. An der Geißelspinne ist nichts auszusetzen." Hideki Kunohara klang beinahe beleidigt. "Sie gehorcht nur ihrer Natur." "Wenn du ihnen nicht helfen willst, dann versetz mich hin. Oder laß mich wenigstens zu ihnen gehen." Kunohara sah ihn mißbilligend von der Seite an. "Du wirst sterben." "Ich muß es wagen." "Du kennst diese Leute doch kaum, das hast du mir selbst gesagt." Tränen traten Paul in die Augen. Der Zorn dehnte sich in ihm aus wie Dampf, drohte ihm die Schädeldecke zu sprengen. Im Hintergrund hörte er die dünnen Schreie, die Martine und die übrigen ausstießen, als die ungeheuerliche Spinne weiter heranrückte. "Du begreifst gar nichts. Monatelang, vielleicht jahrelang bin ich umhergeirrt. Allein! Ich dachte, ich wäre verrückt. Sie sind alles, was ich habe!" Kunohara zuckte mit den Achseln, dann hob er die Hand. Im nächsten Moment waren die Blase, das Fenster und sein stoisches Gesicht verschwunden, und an ihre Stelle war eine Schreckensszene getreten. Paul befand sich irgendwo auf dem Waldboden. Berghohe Baumstämme, von denen kaum mehr als der Fuß zu sehen war, ragten um ihn herum in den Nachthimmel. Überall zischten und krachten Tropfen nieder, die so groß wie Mülltonnen, mitunter sogar wie Kleinwagen waren. Wenn sie aufschlugen, hüpfte der ganze mulchige Untergrund in die Höhe. Jäh überkam ihn die Erinnerung an das Grauen der Schützengräben von Amiens, an das unpersönliche Vernichtungswerk der schweren deutschen Artillerie, und wie um die Illusion zu verstärken, zuckten blendend helle Blitze über den Himmel. Rechts von ihm bewegte sich etwas mit einem lauten ledrigen Knarren, das er selbst über das Donnern der Regentropfen hinweg hörte. Der Boden bebte unter seinen Füßen. Als Paul sich umdrehte, schlug ihm das Herz bis zum Hals. Die Skorpionspinne schob sich noch einen Schritt näher an das Blatt heran und erstarrte dann wieder bis auf die tastenden Fühler. Im Vergleich zu Paul war sie so groß wie ein Feuerwehrwagen, aber viel höher, ein breiter, länglicher Körper mit darüber hinausragendem Beingestell ringsherum.
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Die Zeit wird knapp - schon hat die Gralsbruderschaft die Vorbereitungen abgeschlossen, bald wird das Netzwerk stehen, und dann wird es kein Entkommen mehr geben. Da sehen sich Renie, !Xabbu und die anderen Freunde einer noch schlimmeren Gefahr gegenüber: Dread, der durchgeknallte Killer des größenwahnsinnigen Jongleur setzt zu seinem letzten Coup an: Er wird die Kontrolle an sich bringen, er wird sein Werk der diabolischen Zerstörung beenden. Und dann gibt es vielleicht keine reale Welt mehr, in die die Freunde zurückkehren können.
Bestsellerautor Tad Williams schließt mit diesem letzten Band seine grandiose Fantasy-Geschichte über eine Welt ab, die in nicht allzu weiter Zukunft unsere eigene sein könnte. Alle Hoffnung liegt in dem mysteriösen "Anderen".
Im November 2004 hat Tad Williams für "Otherland" den Corine-Future Preis erhalten.
Endlich! Der heißersehnte vierte und letzte Band von Otherland!
Die Zeit wird knapp - schon hat die Gralsbruderschaft die Vorbereitungen abgeschlossen, bald wird das Netzwerk stehen, und dann wird es kein Entkommen mehr geben. Da sehen sich Renie, !Xabbu und die anderen Freunde einer noch schlimmeren Gefahr gegenüber: Dread, der durchgeknallte Killer des größenwahnsinnigen Jongleur setzt zu seinem letzten Coup an: Er wird die Kontrolle an sich bringen, er wird sein Werk der diabolischen Zerstörung beenden. Und dann gibt es vielleicht keine reale Welt mehr, in die die Freunde zurückkehren können.
Kapitel 6 - Selbstgespräche mit Apparaten
Teil 1

NETFEED/NACHRICHTEN:
Erneuter tödlicher Rocketboard-Unfall erregt die Gemüter
(Bild: Jugendliche auf ihren Brettern in der Skate Sphere im Londoner Clissold Park)
Off-Stimme: In Großbritannien reißt die Serie tragischer Unglücksfälle durch Rocketboard-Fahrer nicht ab. Nach dem jüngsten Vorfall wird im Parlament über ein Verbot dieser "gefährlichen Irrsinnsdinger" nachgedacht, wie ein Abgeordneter die Bretter nannte. Die meisten Boarder jedoch sind da ganz anderer Meinung.
(Bild: Aloysius Kenneally, 16 Jahre, vor der Bored!-Filiale in Stoke Newington)
Kenneally: "Voll daneben ist das. Die meisten, wo abschrotten, sind so vierzigjährige Bürogreise. Wollen am Wochenende mal die Sau rauslassen, bong? Abfetzen, 'ne Oma cräshen, in 'ne Aerobusschraube reinzacken. Hackt nicht auf uns rum, wenn so'n alter Knacker, dem das Fahren verboten gehört, 'nen Mikro wegbrettert ..." Es war wie ein Horrorfilm, nur schlimmer, denn es passierte wirklich.

Winzige Menschlein standen angstschlotternd vor einem gräßlichen Monster, einer Geißelspinne, wie Kunohara das skorpionähnliche Ding genannt hatte. Paul sah, daß Martine und ihre geschrumpften Gefährten sich tief in die Falten an der Unterseite eines großen Blattes duckten, das von den bombenartigen Treffern der Regentropfen geschüttelt wurde. Er streckte die Hand aus, aber es war nur ein Bildfenster - er konnte nichts zu ihrer Hilfe tun. Die Geißelspinne kam einen Schritt näher, wobei ihr Rumpf zwischen ihren entsetzlich langen Gliederbeinen hing wie in einer Wiege. Ein schlanker Fühler, der wie eine versteifte Kutscherpeitsche aussah, schob sich langsam, fast zärtlich auf sie zu.

"Du hast doch diese Mutanten vernichtet", schrie Paul. "Warum kannst du meine Freunde nicht retten?"

"Die Mutanten gehörten nicht hierher. An der Geißelspinne ist nichts auszusetzen." Hideki Kunohara klang beinahe beleidigt. "Sie gehorcht nur ihrer Natur."

"Wenn du ihnen nicht helfen willst, dann versetz mich hin. Oder laß mich wenigstens zu ihnen gehen."
Kunohara sah ihn mißbilligend von der Seite an. "Du wirst sterben."

"Ich muß es wagen."

"Du kennst diese Leute doch kaum, das hast du mir selbst gesagt."

Tränen traten Paul in die Augen. Der Zorn dehnte sich in ihm aus wie Dampf, drohte ihm die Schädeldecke zu sprengen. Im Hintergrund hörte er die dünnen Schreie, die Martine und die übrigen ausstießen, als die ungeheuerliche Spinne weiter heranrückte. "Du begreifst gar nichts. Monatelang, vielleicht jahrelang bin ich umhergeirrt. Allein! Ich dachte, ich wäre verrückt. Sie sind alles, was ich habe!"

Kunohara zuckte mit den Achseln, dann hob er die Hand. Im nächsten Moment waren die Blase, das Fenster und sein stoisches Gesicht verschwunden, und an ihre Stelle war eine Schreckensszene getreten.

Paul befand sich irgendwo auf dem Waldboden. Berghohe Baumstämme, von denen kaum mehr als der Fuß zu sehen war, ragten um ihn herum in den Nachthimmel. Überall zischten und krachten Tropfen nieder, die so groß wie Mülltonnen, mitunter sogar wie Kleinwagen waren. Wenn sie aufschlugen, hüpfte der ganze mulchige Untergrund in die Höhe.

Jäh überkam ihn die Erinnerung an das Grauen der Schützengräben von Amiens, an das unpersönliche Vernichtungswerk der schweren deutschen Artillerie, und wie um die Illusion zu verstärken, zuckten blendend helle Blitze über den Himmel. Rechts von ihm bewegte sich etwas mit einem lauten ledrigen Knarren, das er selbst über das Donnern der Regentropfen hinweg hörte. Der Boden bebte unter seinen Füßen. Als Paul sich umdrehte, schlug ihm das Herz bis zum Hals.

Die Skorpionspinne schob sich noch einen Schritt näher an das Blatt heran und erstarrte dann wieder bis auf die tastenden Fühler. Im Vergleich zu Paul war sie so groß wie ein Feuerwehrwagen, aber viel höher, ein breiter, länglicher Körper mit darüber hinausragendem Beingestell ringsherum.

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